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NOTHILFE Update Mai 2021

Bei der verheerenden COVID-Welle in Indien lässt der Druck auf die Krankenhäuser nicht nach. Die Sauerstoffversorgung bleibt landesweit kritisch niedrig. Es gibt fast keine Betten auf den Intensivstationen und es mangelt an Medikamenten. Ein Hauptproblem ist auch der Mangel an diagnostischen Einrichtungen.

bioRe® India arbeitet in den Distrikten Khargone und Barwani in der zentralindischen Region Madhya Pradesh. Diese Region gehört zu den am stärksten betroffenen des ganzen Landes, da sie an der Grenze zum Bundesstaat Maharashtra liegt, welcher die höchste Anzahl von COVID-Patienten und Todesfällen in Indien aufweist. Aus diesem Grund befindet sich die gesamte Region Madhya Pradesh seit einem Monat in einer kompletten Lockdown-Situation.

Einige Mitarbeitende im bioRe-Team erkrankten schwer an COVID. Mehrere bioRe Bauern erlagen der Krankheit. Unter ihnen bedauerlichere weise auch der Präsident der bioRe® Association India, Madanlal Khandelwal, einer der ältesten bioRe Bauern, der seit über 25 Jahren mit Herz und Überzeugung Bio-Baumwolle anbaute.


Sauerstoffkonzentratoren in bioRe Indien angekommen

Mit dem Spendenaufruf vom 3. Mai 2021 hat die bioRe® Stiftung eine Nothilfeaktion gestartet, um die bioRe Baumwollgemeinschaft sowie die gesamte Belegschaft von bioRe® Association und bioRe® India Ltd und deren Familien in der aktuellen Krisensituation zu unterstützen. Zu diesem Zeitpunkt hat die bioRe Stiftung bereits 15 Sauerstoffkonzentratoren als dringendste Hilfe für die COVID-Patienten mit Atemwegsproblemen in der Region organisiert.

Am 18. Mai erreichten die Sauerstoffkonzentratoren das bioRe Zentrum in Indien. Die Konzentratoren werden vom Verwaltungsteam der «COVID cell Programm» an bedürftige Patienten in der Region ausgeliehen. Vier Sauerstoffkonzentratoren wurden an die staatlichen Krankenhäuser Kasrawad und Maheshwar geliefert.


«COVID cell Programm»: Hilfe durch gezielte Aktivitäten

Das „COVID cell Programme“ ist ein Notfallprogramm der Mobile Health Unit (MHU), das in der aktuellen Krisensituation zusätzliche Leistungen erbringt, um auf das regionale Problem zu reagieren und der Bevölkerung mit gezielten Aktivitäten zu helfen.

MHU oder Gesundheitsbus – bietet medizinische Grundversorgung für Bauernfamilien

Bewusstseinsbildung

Der Grossteil der ländlichen Bevölkerung ist nicht gut über COVID-Themen informiert.

  • Sensibilisierungsmassnahmen für jedes bioRe Dorf und jede Bauernfamilie werden mit Hilfe von verschiedenen bioRe Mitarbeitern wie Animationsschullehrern oder landwirtschaftlichen Beratern durchgeführt.
Das Team vom «COVID cell Programm» bei einer Besprechung im Gesundheitsbus

Medikamente und Versorgung

In der Region können sich viele mit COVID infizierte Menschen aufgrund von Armut keine medizinische Versorgung leisten.

  • Elf Sauerstoffgeräte stehen für COVID-Patienten mit Atemnot zur Verfügung.
  • Sogenannte „COVID-Kits“ werden an erkrankte Personen abgegeben. Sie enthalten vom Arzt verschriebene Medikamente für 5 Tage (Paracetamol, antivirale Tabletten und Antibiotika sowie Vitamin C). Ausserdem eine Desinfektionsmittelflasche und 4 Masken sind dabei.
  • Aufgrund der Lockdown-Situation ist der öffentliche Verkehr komplett eingestellt. Für den Notfalltransport von Patienten in das Distrikt-Krankenhaus wird ein Schulbus bereitgestellt.
COVID-Kit
Schulbusse

Diagnoseeinrichtung

In Kasrawad werden keine diagnostischen Tests angeboten. Man müsste dafür in andere Orte reisen. Die Kosten für diese diagnostischen Tests sind für die bedürftigen Menschen zu hoch.

  • MHU bietet kostenlose Diagnostikdienste.
  • Es wird ein Protein-Analysegerät für verschiedene COVID-bezogene Tests angeschafft.
  • Das Ziel ist es, 2’000 COVID-bezogene Tests abzudecken. Die Hälfte davon konnten wir bereits finanzieren.
  • Dank des verfügbaren Röntgengeräts haben bereits mehr als 100 COVID-Patienten kostenlose Röntgenaufnahmen erhalten.

Der Gesundheitsbus wird das „COVID cell-Programm“ in drei verschiedenen Orten notfallmässig abdecken: Kasrawad, Maheshwar und Pipalgaon, so dass mehr Menschen in Not erreicht werden können.