bioRe Gesundheitsbus bereits im Einsatz
Von Juni bis Mitte September herrscht in Indien Monsunwetter. In diesem Jahr dauerte der Regen das dritte Jahr in Folge bis Mitte Oktober an. Schlecht für die Feldfrüchte und günstig für die Verbreitung des Dengue-Fiebers.
Die Gelbfiebermücke – auch Ägyptische Tigermücke oder Denguemücke genannt – überträgt die Viruserkrankung von Mensch zu Mensch. Dieser Erreger des Denguefiebers stammt ursprünglich vermutlich aus Afrika, ist aber inzwischen weltweit in den Subtropen und Tropen verbreitet. So auch in unserem Projektgebiet in Indien. Die stechenden Tiere benötigen für die Eiablage stehendes Wasser. Die durch die anhaltenden Regenfälle entstehenden Pfützen, aber auch Regentonnen oder Eimer bieten eine ideale Umgebung für ihre Vermehrung.
In Kasrawad, in der Nähe des bioRe-Zentrums, sind derzeit in jedem Haus 2-3 Personen erkrankt. Die lokalen Krankenhäuser und Arztpraxen sind voll mit Patienten, die Symptome von Dengue-Fieber zeigen. Auch die bioRe Bauernfamilien und das bioRe Personal sind stark betroffen. Täglich werden mehr als 20 Patienten mit Dengue-Fieber registriert. Für die Bauernfamilien sind diagnostische Massnahmen und Medikamente unerschwinglich.
Der bioRe Gesundheitsbus reagiert auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft und bietet den Bauern kostenlose Diagnostik und Dengue-Tests an.
Behandlung der schweren Verläufe
Die Symptome des Dengue-Fiebers ähneln oft denen einer Grippe: hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Gelenk- und Gliederschmerzen. In einigen Fällen kommt es jedoch zu Komplikationen, die auch lebensbedrohlich werden können. Durch einen starken Abfall der Blutplättchen (Thrombozytopenie) und einer erhöhten Durchlässigkeit der Gefässe können verschiedene Arten von Blutungen auftreten, oder das Herz kann nicht mehr genügend Blut durch den Körper pumpen und lebenswichtige Organe wie Gehirn und Nieren werden nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Solche Komplikationen sind lebensbedrohlich und müssen im Krankenhaus behandelt werden.
Die Behandlung von Dengue-Fieber kann nur die Beschwerden lindern, nicht aber das Virus selbst bekämpfen. Der Verdacht auf Dengue-Fieber lässt sich aber durch Blutuntersuchungen bestätigen:
Eine Blutprobe des Patienten wird auf Dengue-Viren und spezifische Antikörper gegen den Erreger untersucht. Ziel der Diagnose ist es, schwere Fälle rasch zu erkennen, damit in ein Krankenhaus überwiesen werden können. Dies kann lebensrettend sein.
Das bioRe Team besucht zusammen mit dem Mobile Health Team abgelegene Gebiete und informiert über Präventivmassnahmen, um eine Infektion mit Dengue-Fieber zu vermeiden.
Sensibilisierung für die Prävention von Dengue-Fieber
- Das Tragen von langen Hosen und langen Ärmeln.
- Auftragen von Mückensprays auf Haut und Kleidung.
- Moskitonetze über dem Bett und Fliegengitter an Fenstern und Türen (mit Insektiziden imprägniert).
- Reinigung der Umgebung und Vermeidung von stehendem Wasser, um die Verbreitung der Mücke zu minimieren.
- Bei Symptomen sofort einen Arzt aufsuchen. Eine Diagnose hilft auch die Übertragung von Mensch zu Mensch zu minimieren.