Ein Langzeit-Vergleich von landwirtschaftlichen Systemen in den Tropen
Das SysCom-Programm (Langzeit-Systemvergleich von Anbausystemen) vergleicht verschiedene landwirtschaftliche Produktionssysteme (hauptsächlich ökologische und konventionelle) in drei tropischen Ländern (Kenia, Indien und Bolivien). Der Fokus liegt auf Produktivität, Rentabilität, Bodenfruchtbarkeit und anderen Aspekten der Systemleistung wie Produktqualität, Biodiversität, Ressourcennutzungseffizienz und Resilienz des Agrarökosystems.
Die bioRe® Stiftung ist ein FIBL-Partner für SysCom in Indien, mit dem Fokus auf baumwollbasierten Anbausystemen. Die folgenden Systeme werden verglichen: (a) biologischer, (b) biodynamischer, (c) konventioneller und (d) konventioneller Anbau mit gentechnisch veränderter Bt-Baumwolle.
Das Programm läuft erfolgreich seit mehr als 12 Jahren (2007-2019) und der aktuelle Bericht versucht, die Frage zu beantworten:
Welchen Beitrag leistet die biologische Landwirtschaft zur nachhaltigen Entwicklung?
Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass die vorherrschenden landwirtschaftlichen Anbaumethoden keine nachhaltige Option für die Zukunft sind, insbesondere wenn man die Probleme im Zusammenhang mit dem Klimawandel, dem Verlust der biologischen Vielfalt und der Erschöpfung der natürlichen Ressourcen berücksichtigt. Die biologische Landwirtschaft wird aufgrund ihrer ökologischen und sozialen Vorteile als eine nachhaltige Alternative empfohlen.
Studien, die in gemäßigten Klimazonen (hauptsächlich in Europa) durchgeführt wurden, haben die Vorteile biologischer Anbaumethoden gegenüber konventionellen Praktiken nachgewiesen. Es bleiben jedoch einige Fragen offen, was die Leistung biologischer Systeme unter tropischen Bedingungen betrifft.
Das SysCom-Programm adressiert diese Forschungslücke in drei tropischen Ländern (Kenia, Indien und Bolivien) und besteht aus Langzeitexperimenten (LTE) und Participatory On-farm Research (POR). Die Ergebnisse befassen sich mit den Unterschieden zwischen alternativen (Bio- und Agroforstwirtschaft) und konventionellen Anbausystemen in Bezug auf:
- Produktivität: Erträge von Haupt- und Nebenfrüchten in verschiedenen Systemen
- Rentabilität: Bruttomargen und Rendite auf (Wirtschafts- und Arbeits-) Investitionen
- Bodenfruchtbarkeit und -qualität: Nährstoffverfügbarkeit, organischer Kohlenstoff im Boden und andere physikalisch-chemische Eigenschaften des Bodens
- Sonstiges: Pestizidrückstände, Nährstoffgehalt der Ernte, Biodiversität, Effizienz der Ressourcennutzung und Resilienz des Agrarökosystems
Lesen Sie mehr über die Schlussfolgerungen, wie die ökologische Landwirtschaft zur Erreichung mehrerer SDGs (Sustainable Development Goals) bis 2030 beitragen kann: